Grenzdurchgangslager Friedland

Das Grenzdurchgangslager Friedland 1945 - 2005

Gemeinhin stellt man sich unter einem Lager eine vorübergehende Einrichtung vor. Doch haben die typischen Holzbaracken in Friedland eine Lebensdauer entwickelt, über die man nur staunen kann - 60 Jahre! Und noch zeichnet sich kein Ende der Lagertätigkeit ab. Unser Bilderbogen zeigt einen kleinen Ausschnitt aus der Geschichte des Lagers.

Marksteine in der verflossenen Zeit waren die Flüchtlings-, Vertriebenen und Kriegsgefangenentransporte am Ende des 2. Weltkriegs, die Ankunft der letzten Heimkehrer aus russischer Gefangenschaft Mitte der 50er Jahre und die Aufnahme rußlanddeutscher Großfamilien mit Beginn der 70er Jahre, Ende der 80er und vermehrt in den 90er Jahren. Insbesondere diese Ereignisse haben das am 20. September 1945 eröffnete Grenzdurchgangslager Friedland weit über Deutschland hinaus zu einem Symbol für Frieden, Freiheit, Versöhnung und Hilfsbereitschaft gemacht.

Endlich in Freiheit!
Rußlandheimkehrer im Dezember 1955. Ihre Gesichter wirken alt und sind gezeichnet von schwerstem Erleben (Foto: Fritz Paul)

Die Wohlfahrtsverbände Caritas, Evangelische Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz, auch Heilsarmee und Quäker, begannen schon in den ersten Tagen mit ihrer segensreichen Arbeit (Foto: Fritz Paul)

 

 

 

 

 

 

Mitte der 80iger Jahre traf diese Witwe mit ihren neun Kindern aus Kasachstan ein. Mit neuer Bekleidung aus den Spenden der Friedlandhilfe (gegr. 1957) lassen sich alle gern fotografieren (Foto: J. Jörgens)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Lager heute - Heimkehrerkirche, erneuerte Barackenunterkünfte, der Springbrunnen, Bäume und Sträucher sorgen für eine freundliche Atmosphäre (Foto:A.Kuhle)

An das Ende unserer Rückschau möchten wir die Worte Albert Schweitzers aus seiner Rede anläßlich der Verleihung des Friedensnobelpreises 1954 setzen: In schlimmster Weise vergeht man sich gegen das Recht des geschichtlich Gegebenen, und überhaupt gegen jedes menschliche Recht, wenn man Völkerschaften das Recht auf das Land, das sie bewohnen, in der Art nimmt, dass man sie zwingt, sich anderswo anzusiedeln.